Maria Theresia und ihre Nachfolger (ca. 1740-1848)
Im Jahr 1713 beschließt Kaiser Karl VI. mit der “Pragmatischen Sanktion” die Möglichkeit einer weiblichen Erbfolge. Als er 1740 tatsächlich ohne männlichen Erben stirbt – Karl VI. war der letzte männliche Habsburger – geht die Macht auf seine blutjunge Tochter Maria Theresia und ihren Gemahl Franz-Stephan I. von Lothringen über.
Die junge Herrscherin muss sich bald in großen Kriegen bewähren. Sie beginnt auch, Österreich zu reformieren – wobei die kinderreiche Katholikin nur mäßige Begeisterung für die neue Zeit beweist. So richtig nach den Grundsätzen der Aufklärung modernisiert wird unter ihrem Sohn Joseph II.
Leopold II ist der nächste Kaiser. In seine Amtszeit fällt das wohl wichtigste Ereignis des 18.Jahrhunderts: die Französische Revolution. 1789 erhebt sich das Volk gegen die dekadente Obrigkeit, eine Verfassung wird gemacht, adelige Köpfe rollen. Unter den Opfern ist Marie Antoinette, Gattin des französischen Königs und Tochter Maria Theresias.
Nicht lange nach der Revolution nutzt Napoleon Bonaparte die Chance zum Aufstieg und stürzt Frankreich in einen langwierigen Krieg gegen diverse europäische Länder. Erst in der Schlacht bei Waterloo wird er endgültig geschlagen.
Der Wiener Kongress von 1815 hat die Grenzen in Europa neu gezogen und bringt auch das Ende des Heiligen Römischen Reiches. Dafür wird Österreich nun ein Kaisertum – mit Franz I. als erstem Kaiser und Ferdinand I. “dem Gütigen” als dessen Nachfolger.
Der schwache Herrscher fungiert jedoch bloß als Marionette für einen Polizeistaat unter der Regie Metternichs. Soziale Kontrolle, Häuslichkeit und Anpassung dominieren die als Biedermeier bezeichete Ära, während zugleich soziale Spannungen wachsen und der Ruf nach Verfassung und Bürgerrechten lauter wird. Erst 1848 kommt es ausgehend von Liberalen, Nationalisten und Arbeitern erneut zum offenen Aufstand gegen die Monarchie.