Verjüngungskur

Sigmund Freud Museum (c) Mautner stadtbekannt.at

Der Vorarlberger Arzt Eugen Steinach (1861-1944) meinte, mittels Unterbindung des Samenleiters (Sterilisation) den männlichen Alterungsprozess verzögern zu können. Berühmte Patienten dieser „Verjüngungskur“: Der Wiener Psychiater Sigmund Freud und der irische Dichter W. B. Yeats. Auch Hodentransplantationen – unter anderem mit Affenhoden – wurden zu der Zeit gemeinhin als Verjüngungskur beworben.

Wienerisch: fia’n Hugo

Wienerisch kann man lernen

„Muttertag is eh fia’n Hugo.”
(Muttertag – Die härtere Komödie, 1992)

„Für den Hugo” ist in Wien alles, was komplett umsonst, vergeblich, überflüssig oder sinnlos ist. Als Synonyme gelten fia die Wiascht („für die Würste”) und fia die Fisch („für die Fische”), trotzdem ist der Hugo wohl die eleganteste Variante, seiner Resignation Ausdruck zu verleihen. Mit dem leichten sommerlichen Cocktail aus Prosecco, Mineralwasser, frischer Limette und Minze hat unser Hugo aber nichts zu tun. Viel eher handelt es sich um eine Verballhornung des französischen Ausdrucks haut goût („hoher Geschmack”, gesprochen „ho gü”), der in der Küchensprache den süßlich-strengen Geruch von abgehangenem, bereits leicht verwesendem Wildfleisch bezeichnet. Bald wurde auch alles Anrüchige und schlichtweg Stinkende mit haut goût betitelt. Die Wiener krempelten die Silben um, kreirten damit den Hugo und gaben ihm die Bedeutungen „Penis” und sogar „Klomuschel”. Was also fia’n Hugo ist, ist so sinn- und wertlos, dass man es getrost in der Toilette hinunterspülen könnte.

Praktischer Guide

Schimpfen kann man lernen. Wer in Wien wohnt, muss das sogar gewissermaßen tun, um den Alltag unter lauter Deppaten zu bewältigen. Aus diesem Grunde entstand dieser Guide, der einem jenes Wissen vermittelt, das man zum Überleben einfach braucht. Ob universelle Schimpfwörter, kulinarische Schmähungen oder richtig derbe Flüche – all das ist in dem STADTBEKANNT-Guide Schimpfen wie ein echter Wiener enthalten und wartet nur darauf, entdeckt zu werden.

Keuschheitskommission

Maria Theresia Statue (c) STADTBEKANNT

Kaiserin Maria Theresia unterstand eine sogenannte „Keuschheitskommission“, die per Bespitzelung über die Sittlichkeit der Bevölkerung wachte und Übeltäter einer strengen Strafe überführte. Kein Wunder, dass es in diesem System auch ordentlich korrupt zugehen konnte: So kam es öfters vor, dass sich ein Keuschheitskommissar mit einer Dirne verbündete. Die Dirne verführte einen wohlhabenden Freier, der Kommissar ertappte in flagranti und erpresste, der Freier zahlte, um seinen Ruf zu wahren, der Erlös wurde zwischen Kommissar und Dirne aufgeteilt. Perfide!

Staatsbesuche

Schnackseln wie ein echter Wiener Schönbrunn (c) STADTBEKANNT Patricia Fontanesi

Im 15. Jahrhundert war es üblich, dass Dirnen bei Staatsbesuchen und königlichen Empfängen hübsch gekleidet Blumen streuten, Getränke servierten und sich auch anderswertig um das leibliche Wohl der Gäste kümmerten. Für die Entlohnung in Form von Kleidern, Perlen oder Geld kam die Stadt Wien großzügig auf.

Wolfgang Amadeus Mozart

Mozart Denkmal (c) STADTBEKANNT

Eigentlich sind BHs ja dazu da, um die weibliche Brust zu stützen – dass sie aber durchaus auch musikalisch sein können, beweist jenes Modell der japanischen Firma Sakoda, das 1991 anlässlich des 200. Todestages von Wolfgang Amadeus Mozart erschien. Öffnet man nämlich den BH-Verschluss, ertönt aus integrierten Mikrolautsprechern „Eine kleine Nachtmusik“ … Wirklich romantisch.

Stundenhotel

Hotel Orient (c) STADTBEKANNT

Viele Wiener Hotels, die feinsten nicht ausgenommen, verdienten sich mit der Vermietung von Zimmern an käufliche Damen oder liebeshungrige Paare ein Zubrot. So auch das Sacher. Berühmt-berüchtigt und bald nur noch auf diesen Daseinszweck beschränkt etablierte sich am Tiefen Graben das Hotel Orient als Luxus-Stundenhotel.

Narrenkötterl

Narrenkötterl (c) WIENzig

Wer im Wien des 16. und 17. Jahrhunderts bei Raufhandel, Trunkenheit oder „Unzucht“ ertappt wurde, wurde öffentlich in einen metallenen Käfig gesperrt.

Austrian International School of Sex

Unnützes Wissen (c) WIENzig

Junge Männer und Frauen zu perfekten Liebhabern und wahren Könnern im Bett ausbilden – das war das Ziel der Austrian International School of Sex (AISOS). Die stolze Studiengebühr: 1.400,- Euro pro Semester. Die Lehrinhalte: praxis- und hautnah wie nur was. Eigentlich schade, dass der sexy Lehrgang nie real existierte, sondern „nur“ eine geschickt medial verbreitete Protestaktion gegen zu niedrige Pensionen war.